Mentale Birdies: So schlägst du Stress und Nervosität aus dem Grün
- Evelyne Oesch
- 8. Sept.
- 1 Min. Lesezeit
Im Golf geht es nicht nur um Technik, Schwung und Schlägerwahl. Oft entscheidet die mentale Stärke darüber, ob ein Spieler sein volles Potenzial ausschöpfen kann. Psychologische Faktoren wie Druck, Nervosität oder Erwartungen, sei es vom eigenen Umfeld oder von uns selbst, beeinflussen unser Spiel erheblich. Mentale Stärke bedeutet, diese Einflüsse wahrzunehmen, ohne dass sie unsere Leistung sabotieren, und bewusst Strategien zu entwickeln, um fokussiert zu bleiben. Der erste Schritt besteht darin, sich bewusst zu machen, wie Gedanken und Emotionen den eigenen Schlag beeinflussen: Bin ich konzentriert oder lasse ich mich gerade von Angst oder Frust leiten?
Der amerikanische Psychologe Clark Hull zeigte bereits im 20. Jahrhundert, wie Lernprozesse und Erwartungshaltungen unser Verhalten beeinflussen können. Ähnlich wie bei Pavlows Hunden, die durch den Klang einer Glocke unbewusst Speichel produzierten, entwickeln auch Golfer unbewusste Reaktionen auf bestimmte Situationen. Ein Spieler, der regelmäßig einen schlechten Schlag auf dem 9. Loch erlebt, kann automatisch nervös werden, sobald er dort ankommt, selbst wenn die Ausgangssituation völlig unproblematisch ist.
Erfolgreiche Golfspieler erkennen diese erlernten Muster und trainieren gezielt ihre mentale Stärke. Techniken wie Visualisierung, Atemübungen oder das Setzen von kleinen, erreichbaren Zielen helfen, sich von negativen Automatismen zu lösen. Wer sich bewusst macht, welche Gedanken und Emotionen das eigene Spiel beeinflussen, kann fokussiert bleiben, auch unter Druck, und eine gesunde, selbstbewusste Beziehung zu seinem Spiel entwickeln.

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